Die in Deutschland ansässige Hydac Gruppe ist der weltweit größte inhabergeführte Hersteller von Hydraulikkomponenten und -systemen. Pronexos arbeitet bereits seit einigen Jahren mit Hydac zusammen und bringt seine Fachkompetenz auf dem Gebiet der Carbonfaseranwendungen und bei anderen Spezial-Industriedienstleistungen für verschiedene interessante Projekte ein.
Pronexos und Hydac arbeiten derzeit zusammen an einem Projekt mit der Hochschule Flensburg und der Universität Augsburg, um einen neuartigen Kolbenspeicher zu entwickeln, der in Windrädern der nächsten Generation für Windkraftanlagen zum Einsatz kommen soll. Kolbenspeicher sind Komponenten von Windrädern, die eine sehr effiziente Umwandlung des Windes in elektrische Energie ermöglichen und so den Wirkungsgrad der Windkraftanlage deutlich steigern.
Der Kolbenspeicher hat einige sehr spezifische Eigenschaften, die Grundlage für diese erhöhte Effizienz sind. „Im Innern des Kolbenspeichers befindet sich ein Futterrohr aus Stahl, das von Pronexos im Fließdrückverfahren gefertigt wurde“, erläutert Frank Wissink von Pronexos. „Unser Fließdrückverfahren liefert ein sehr steifes Futterrohr mit dünner Wandstärke. Dieses Stahlfutterrohr wird in Carbonfasern eingewickelt, so dass ein verstärktes Rohr entsteht, das extrem fest und zugleich leicht ist. Das Gewicht ist für Windräder der neuesten Generation ein großes Thema, denn die Anlagen sind viel höher als frühere und können bis zu 5 mW Leistung erzeugen.“
Trotz der Steifigkeit muss das Produkt ausreichend flexibel sein, um den starken Winden und rauen Witterungsbedingungen standzuhalten. „Der Kolben in dem Rohr ist viel steifer als das Rohr, daher muss verhindert werden, dass der Kolben bei Bewegung festklemmt, denn dies würde das System beschädigen“, erläutert Frank Wissink. „Dies ist eine der zentralen Herausforderungen für uns. Wir haben das bei der Fertigung dieses Prototypen verwendete Material bereits für die Serienfertigung bei Pronexos qualifiziert.“
Das Projekt hat bisher einen Prototypen produziert, der sich gerade in einer Testphase an der Universität Augsburg befindet. „Wir optimieren das Modell anhand der Daten aus den dort durchgeführten Prüfungen“, fährt Frank Wissink fort. „Die Umsetzung dieses innovativen Designs ist ein iterativer Prozess, der unserer Überzeugung nach deutliche Effizienzsteigerungen für die Windräder bringen wird. Das wirtschaftliche Potenzial ist massiv, denn die Nachfrage nach mehr und nachhaltigerer Energieerzeugung ist ungebrochen. Die Windkrafttechnologie macht schnelle Fortschritte, während die Subventionen auslaufen, daher erhält die Kommerzialisierung der Windkraft einen riesigen Schub.“
Hydac arbeitet mit Pronexos, weil das Unternehmen die Kombination dieser beiden Technologien unter einem Dach schätzt. „Hydac sieht unsere Hightech-Fähigkeiten und unsere Erfahrung im Bereich des Fließdrückverfahren und der Carbonfasern als ideale Ergänzung zu ihrem Fachwissen in der Hydraulik“, fügt Frank Wissink noch an. „Wir bauen eine erfolgreiche langfristige Partnerschaft mit Hydac auf, die uns in die Lage versetzt, unsere Fachkompetenz und unsere Fähigkeiten auf viele verschiedene Arten anzuwenden.“